Clostridium tetani ist ein Bodenbakterium, das durch sporenhaltigen Schmutz (z. B. Erde, Straßenstaub, Tierkot) in Wunden gelangen kann – insbesondere bei tiefen, verschmutzten Stich- oder Rissverletzungen.
Die Argumentation, dass die Durchimpfung in der Bevölkerung für die geringe Häufigkeit verantwortlich zeichnet, ist falsch!
Eine hohe Durchimpfungsrate schützt nicht die Allgemeinheit, sondern ausschließlich den Geimpften selbst.
Eine pauschale 10-Jahres-Auffrischung ist daher eher pragmatisch denn immunologisch zwingend begründet.
Warum dann die niedrige Fallzahlen in Deutschland (ca. 10–15 Fälle/Jahr)?
Die niedrige Tetanus-Inzidenz in Ländern wie Deutschland ist nicht automatisch auf die Durchimpfung zurückzuführen, sondern auf:
Tetanus ist NICHT ansteckend – daher keine Herdenimmunität möglich. Clostridium tetani wird nicht durch Menschen übertragen, sondern über Sporen in Erde, Staub, Kot und offene Wunden.
Kein Mensch kann Tetanus „weitergeben“ – weder direkt noch indirekt.
Die Impfung schützt nur den Geimpften (Individualschutz), nicht das Umfeld.
Der Rückgang von Tetanusfällen in westlichen Ländern ist vor allem auf Folgendes zurückzuführen:
Hohe Hygienestandards: verhindert Kontamination von Wunden. Geringere Exposition gegenüber Sporen (z. B. weniger Barfußlaufen, saubere Spielplätze, sichere Geburtshilfe)
Verbesserte Wundversorgung & Hygiene (medizinischer Fortschritt). Wunden werden schneller & besser behandelt
Verfügbarkeit von TIG: Akutbehandlung neutralisiert Toxin.
Diese Faktoren gelten auch für Ungeimpfte, daher ist die Fallzahl gesamtgesellschaftlich niedrig – unabhängig von Impfquote
Folgerung:Die Behauptung, dass die geringe Inzidenz durch die kolletive „Durchimpfung“ der Bevölkerung zustande kommt, ist immunologisch falsch und irreführend – insbesondere, wenn sie zur Rechtfertigung einer breiten Impfstrategie benutzt wird. Die Seltenheit ist nicht durch Gemeinschaftsschutz erklärbar, sondern durch geringe reale Exposition + gute medizinische Infrastruktur.
Geldschneiderei?
Standardempfehlung zur Auffrischung alle 10 Jahre ist übertrieben und nicht nötig!Studien zeigen: Viele Menschen haben >20 Jahre lang schützende Antikörper nach Grundimmunisierung (Quelle, 2016 , 2020 Clinical Infectious Diseases).
Die 10-Jahres-Regel ist ein Sicherheitsraster, kein wissenschaftlich exakt begründeter Grenzwert. Es geht um Profit!
Individuelle Titerbestimmung ist aussagekräftiger – wird aber kaum gefördert.
Warum wird dieses Impfvorgehen in Deutschland empfohlen?
Es geht um Profit und nicht um Gesundheit!
Tetanus-Neugeborenenfälle traten früher v. a. bei unsauberen Geburten ohne medizinische Betreuung auf (z. B. in Entwicklungsländern mit unsterilen Instrumenten). In Ländern mit sauberer Geburtshilfe ist das praktisch nicht mehr existent.Trotzdem wird der Basisimpfplan für Säuglinge auch in Deutschland mit Tetanus gestartet – oft als Teil einer 6-fach-Kombinationsimpfung.
Kontext
Sinnvoll?
Kommentar
Erwachsene alle 10 Jahre
Fraglich
Bei guter Hygiene & seltenem Risiko: eher unnötig
Kinder in hygienischen Ländern
Diskutabel
Nur wegen Kombiimpfstoffen verabreicht – nicht wegen realem Tetanusrisiko
Geburten in Entwicklungsländern
Ja
Klare medizinische Notwendigkeit (z.¯B. Tetanus neonatorum)
Impfargument mit Herdenimmunität
FALSCH
Immunologisch nicht haltbar, da keine Übertragung zwischen Menschen
Welche Marker zeigen, ob Immunität gegen Tetanus besteht?
Anti-Tetanus-Toxoid-IgG (ELISA) = Alternativ: „Tetanus-Antitoxin“, „Tetanus-Antikörper“ oder Tetanus-Immunstatus“ (TT-IgG, TET-IgG oder TETAk) ist der wichtigste Marker. Misst die Menge an neutralisierenden Antikörpern gegen das Tetanustoxin.Werte in IU/ml (Internationale Einheiten pro Milliliter).
Wert (IU/ml)
Bedeutung
< 0,1
Kein Schutz ➢ Impfung empfohlen
0,1 – 0,5
Fraglich ➢ evtl. Auffrischung erwägen
> 0,5
Guter Schutz ➢ keine Impfung nötig
> 1,0
Sehr guter Schutz- oft noch Jahrzehnte haltbar
Bei privat Versicherten kann der Labornachweis einfach über GOÄ 4418 abgerechnet werden.Bei gesetzlich Versicherten wird der Test in der Regel nicht von der GKV bezahlt, außer bei konkreter Indikation (z. B. Immunschwäche, Wundkontamination).(GOÄ Nr: 4418, Blutentnahme 250 Preis ca. 25-30€ – Igl-Leistung)
Was tun, wenn Wunde und Verdacht auf potentielle Tetanus-Infektion?
Tetanus-Postexpositionsprophylaxe (PEP)
1. Saubere Wunde
Impfstatus
Maßnnahme
Letzte Impfung < 10 Jahre her
Keine Impfung nötig
Letzte Impfung > 10 Jahre her
Vorsicht: keinen Einzelimpfstoff in DeutschlandAuffrischungsimpfung
Tetanus/ Diphtherie (Td) oder
Tetanus, Diphtherie, Keuchhusen (Tdap)
2. Schmutzige Wunde /organische Infektion (z.B. Erde, Kot)
Letzte Impfung < 5 Jahre
Keine Impfung nötig
Letzte Impfung 5 – 10 Jahre
Auffrischimpfung (Td/Tdap)
Impfstatus unklar / keine Grundimmunisierung
Impfung + Tetanus-Immunglobulin (TIG)Hinweis:Das Immunglobulin (passive Impfung) wirkt sofort und überbrückt die Zeit bis die Impfung, die nach 7-14 Tagen zu wirken beginnt
Hinweis:
Es ist möglich, nach einer potenziell Tetanus gefährdeten Verletzung ausschließlich Tetanus-Immunglobulin (TIG) zu verabreichen, insbesondere wenn der Patient keine aktive Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff wünscht. Allerdings bietet diese Maßnahme nur einen kurzfristigen Schutz.Ja, es ist korrekt: Das Risiko bei „nur TIG“ ist nicht systematisch untersucht.
✔ Die Entscheidung sollte individuell getroffen werden – nach Wundtyp, Exposition und Patientenwunsch.
Ein gut informierter Patient darf sich bewusst gegen die Mehrfachimpfung entscheiden, wenn er den kurzfristigen Schutz durch TIG für ausreichend hält – z. B. bei schwerer Impfreaktion oder Ablehnung von Kombinationsimpfstoffen
Praktischer Ablaufvorschlag bei Tetanus-Risiko, aber Impfverweigerung (Td/Tdap):
1. Akutmaßnahme nach Verletzung
Wundreinigung & -desinfektion
Antibiotikagabe (z. B. Penicillin, Metronidazol) bei tiefer oder stark kontaminierter Wunde
Gabe von TIG (einmalig, i. m.) – mit Hinweis auf rein passiven Schutz für ca. 3 Wochen
Verlaufprotokoll
I. Anlass & Anamnese
Datum & Uhrzeit der Verletzung
Wundbeschreibung (Art, Tiefe, Verschmutzung, Lokalisation)
Zeitpunkt der letzten Tetanus-Impfung: __________ (Patientenangabe / Impfpass / unbekannt)
Grund für Ablehnung der Impfung mit Td/Tdap:
Impfkritik allgemein
Ablehnung von Kombinationsimpfstoffen
Allergie / Nebenwirkungsangst
Sonstiges: ________________________
II. Akutmaßnahme
Wundsäuberung & chirurgisches Débridement
Antiseptische Lokaltherapie (z. B. Octenisept®, Betaisodona®)
Antibiotikaprophylaxe:
Ja → Präparat: __________ / Dauer: __________
Nein
Gabe von Tetanus-Immunglobulin (TIG):
Dosis: 250 I.E. i.m. (Standard)
500 I.E. i.m. (bei stark kontaminierter Wunde, z. B. Tierbiss, Erd-/Kotkontakt)
Produkt: _______________________________
Injektionsstelle: ________________________
Kein gleichzeitiger Impfstoff verabreicht
Patientenaufklärung dokumentiert (s. Abschnitt IV)
III. Verlaufskontrolle (klinisch & laborchemisch)
Empfohlene Kontrolltage: Tag 3, 7, 14, ggf. 21
1. Klinische Kontrolle:
Wundheilung reizlos
Keine Muskelkrämpfe, Kiefersperre, Hyperreflexie, Dysphagie
Allgemeinbefinden stabil
2. Laborparameter (bei Verlaufskontrolle und/oder Risikowunde)
Wichtiger Hinweis: Es obliegt Ihrem behandelnden Arzt, Ihnen individuelle Kontrollen, Diagnostik und Therapievorschläge zu unterbreiten und, es obliegt Ihnen, als Verletzten, die Zustimmung zu geben. Diese Tabelle ist eine evidente Basis-Empfehlung für eine zweckmäßige Nachsorge ohne die besonderen persönlichen Umstände des Einzelnen zu erfassen. Konkret bedeutet dass, der behandelnde Arzt kann engmaschigere Kontrollen und auch weitergehende Untersuchungen und protokollarische Verlaufskontrollen empfehlen.
Tag
CRP (mg/l)
Leuko (Gpt/l)
Kommentar
T3
T7
T14
T21
IV. Patienteninformation & Aufklärung
TIG bietet nur temporären Schutz (ca. 3–4 Wochen)
Danach besteht wieder volles Risiko bei neuer Verletzung
Empfehlung: aktive Tetanusimpfung bei nächster Gelegenheit – möglichst monovalent
Patient wünscht aktuell keine aktive Impfung:
Ja → dokumentiert und verstanden
Patient wird bei Folgekontakt ggf. erneut angesprochen
V: Zweite TIG möglich?
Fachlich:
Eine zweite TIG-Injektion ist grundsätzlich möglich, z. B. bei:
erneuter Verletzung
weiterhin fehlendem Impfschutz
immunologisch kompromittiertem Patientendringende Empfehlung zur aktiven Immunisierung oder Antikörper-Titerkontrolle. Anti-Tetanus-Toxoid-IgG nach 6-8 Wochen. Signalisieren Sie als Patient Impfbereitschaft oder lassen Sie den Titer selbst bestimmen (Selbstzahler).
Mehr ist nicht immer besser
Warum Kombi-Impfstoffe kritisch hinterfragt werden sollten! Was ist der Hintergrund? Früher konnte man sich einzeln gegen Tetanus impfen lassen.Heute gibt es nur noch Kombinationsimpfstoffe wie:
Td = Tetanus + Diphtherie
Tdap = Tetanus + Diphtherie + Keuchhusten (Pertussis)
Monovalente (einzelne) Tetanus-Impfstoffe sind in Deutschland kaum noch erhältlich.
Was ist das Problem?
1. Unnötige Zusatzimpfungen
Viele Menschen haben bereits ausreichend Schutz gegen Diphtherie oder Keuchhusten.
Trotzdem werden sie bei jeder Tetanus-Auffrischung automatisch mitgeimpft – oft ohne Bedarf.
2. Mehr Antigene = mehr potenzielle Nebenwirkungen
Je mehr Impfkomponenten, desto höher die Wirkstofflast.
Das kann für empfindliche Personen (Allergien, Autoimmunprobleme, Impfreaktionen) problematisch sein.
3. Verlust der Wahlfreiheit
Wer nur Tetanus möchte, hat kaum eine legale Option.
Die Impfentscheidung wird zur Zwangskombi – unabhängig vom individuellen Wunsch oder Risiko.
4. Kein echter medizinischer Grund
Die Kombination ist praktisch, aber nicht notwendig.
Es gibt keine medizinische Pflicht, bei jeder Tetanusauffrischung auch Diphtherie und Pertussis zu impfen.
Was wäre die Lösung?
Rückkehr zu monovalenten Impfstoffen (Tetanus pur)
Seit Juli 2024 ist der polnische Impfstoff Tetana des polnischen Instytut Biotechnologii Surowic i Szczepionek Biomed Spolka Akcyjna, auf dem Markt: Institut für Serum- Biotechnologieund BIOMED Vaccines Joint Stock Company
Al. Sosnowa 8,30-224 Krakau, PolenTel. +48 12 37 69 200E-Mail: informacjanaukowa@biomed.pl
Dieser Impfstoff „Tetana“ ist durch das Paul- Ehrlich-Institut auch in Deutschland zugelassen (Quelle).Der Impfstoff wird gegen Tetanus angewendet für die Immunisierung bei Kindern (ab einem Alter von zwei Monaten), Jugendlichen und Erwachsenen:- im Rahmen der Grund- und Auffrischungsimpfung- zur Tetanusprophylaxe bei ungeimpften oder unvollständig geimpften Verletzten oder bei Personen mit unklarer Impfhistorie.Der Impfstoff sollte in Übereinstimmung mit den offiziellen Empfehlungen verwendet werden (Stand: 17.07.2024).Hier die Links zur Seite der EMA.
Zusammensetzung des polnischen Impfstoffes „Tetana®“
ASK-Nr.
Stoffname
Potenz
Stoffmenge
Maßeinheit
Nr.
1573
Tetanus-Toxoid
–
40
Internationale Einheit(en) =IU (IE)
1
12820
Aluminiumhydroxid
–
–
n/a
2
211
Natriumchlorid
–
–
n/a
3
343
Wasser für Injektionszwecke
–
–
n/a
4
:Wichtiger Hinweis: Wir empfehlen auch den Artikel „Der perfekte Sturm“ über die bisherigen Unklarheiten bezüglich der Auslöser von Autismus
Individuelle Impfplanung statt Automatismus
Was können Sie tun?
Fragen Sie nach einer Titerbestimmung (Antikörpertest), bevor Sie sich impfen lassen.
Bestehen Sie auf Aufklärung über Kombiwirkstoffe und deren Nebenwirkungen.
Entscheiden Sie selbst, ob eine Mehrfachimpfung oder ein monovalenter Impfstoff prophylaktisch wirklich nötig ist – oder nicht.
Fragen Sie nach dem monovalenten Impfstoff Tetana®, sofern aufgrund der Wunde eine Impfung empfohlen wird.
Transparente Aufklärung über Nutzen, Risiken und Alternativen. Hier insbesondere über die nicht-organische Adjuvanzien (z. B. Aluminiumhydroxid), die systemisch wirken und den damit verbundenen offenen Fragen zu möglichen Langzeitwirkungen (z. B. im Kontext Autismus, Neuroinflammation, Mikroimmunreaktionen)
Fazit:
Zeit, das Selbstvertrauen zu stärken, denn Impfaufklärung bedeutet: Informierte Zustimmung – nicht stummer Gehorsam!Gesundheit darf nicht standardisiert, sondern sollte personalisiert werden.