– REON-Spock
Masern machen vergesslich?
Ein wissenschaftliches Paradoxon auf dem Prüfstand.
Die These, Masern würden das immunologische Gedächtnis auslöschen, während die Impfung es gleichzeitig stärkt, wird seit einigen Jahren in wissenschaftlichen Publikationen wie ein festes Dogma gehandelt.
Doch bei genauer Analyse offenbaren sich:
🔹 Logische Sprünge
🔹 Biologische Widersprüche
🔹 Algorithmische Unstimmigkeiten
Was bedeutet „Immunamnesie“ konkret?
Der Begriff „Immunamnesie“ beschreibt den Verlust bereits bestehender immunologischer Gedächtniszellen. Normalerweise speichert das Immunsystem – nach durchgemachter Infektion oder Impfung – Informationen über Erreger in Form von langlebigen B- und T-Gedächtniszellen. Diese können bei erneutem Kontakt mit dem Erreger eine schnelle Immunantwort auslösen.
Die These der Immunamnesie bei Masern besagt, dass das Masernvirus bestimmte Subpopulationen dieser Gedächtniszellen gezielt zerstört. Menschen sollen dadurch nach natürlicher Maserninfektion – trotz bestehender Antikörper gegen Masern – anfälliger für andere Infekte werden.
Wie wird die „Immunamnesie“ nachgewiesen oder besser postuliert?
Nachgewiesen wird diese These hauptsächlich durch:
Sequenzanalysen des B-Zell-Repertoires vor und nach Maserninfektion
Vergleich der Diversität der Immunantwort auf bekannte Antigene
Tiermodelle (insbesondere bei Frettchen und Makaken)
Dabei werden Reduktionen in der Vielfalt der B-Zellen festgestellt, was als Hinweis auf eine „Zurücksetzung“ des Immun-Gedächtnisses gedeutet wird. Ob das funktionell jedoch auch eine erhöhte Infektanfälligkeit bedeutet, ist wissenschaftlich umstritten und nicht ausreichend prospektiv belegt.
1. Der evolutionäre Immun-Algorithmus: Natürliche Infektionen – von Pocken bis Windpocken – hinterlassen zumeist stabile, langlebige Immunität. Diese Immunantwort umfasst sowohl humorale als auch zelluläre Komponenten und gilt als wesentlicher Mechanismus der evolutionären Krankheitsbewältigung. Auch Masern waren historisch eine typische Kindheitskrankheit mit lebenslanger Immunität nach durchgemachter Infektion.
Die verrückte These:
Dass gerade das Masernvirus – kein Retrovirus, kein latentes oder immunsuppressives Virus – nun als selektiver Löscher von Gedächtniszellen gelten soll, widerspricht diesem Muster.
2. Der Begriff „Immunamnesie“ als Spätgeburt der Impfpropaganda?
Auffällig ist die zeitliche Koinzidenz: Der Begriff „immune amnesia“ tauchte 2015 und verstärkt ab 2019 auf – also genau zu dem Zeitpunkt, als internationale Maserneliminierungsprogramme und Druck auf Impfunwillige zunehmend medial und politisch aufgeheizt wurden.
Beispiele für Studien:
Mina et al. (2015): https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaa3662
Petrova et al. (2019): https://journals.plos.org/plospathogens/article?id=10.1371/journal.ppat.1007923
Science Immunology (2019): https://www.science.org/doi/10.1126/sciimmunol.aay6125
Alle Studien beruhen auf B-Zell-Repertoire-Analysen, Tiermodellen (4 Makaken) oder epidemiologischen Schätzungen, jedoch nicht auf kausalen Langzeitbeobachtungen.
3. Wo sind die historischen Daten vor 1965?
Wenn Masern die Immunabwehr so schwer schädigen würde, müsste dies auch in den Jahrzehnten vor der Einführung der MMR-Impfung auffallen!
Doch: Keine historische Literatur belegt eine Zunahme von Sekundärinfektionen oder Immunschwäche nach überstandener Maserninfektion. Die „Immunamnesie“ taucht erst mit dem Narrativ der Impfroutine auf.
4. Offene Hypothese: Impfung selbst als Trigger von Repertoireverschiebung?
Wenn Impfungen (besonders in Kombination mit mRNA-Technologie) Immunnetzwerke selektiv trainieren, könnte es sein, dass dies langfristig bestimmte Gedächtniszellen benachteiligt. Diese Hypothese wird bisher systematisch ignoriert, obwohl z. B. Herpesreaktivierungen und Immunumbauten nach COVID-mRNA-Impfung dokumentiert sind:
https://www.nature.com/articles/s41590-023-01427-5
https://www.embopress.org/doi/full/10.1038/s44320-025-00093-6
5. Was zu tun wäre:
Vergleichsstudien: Ungeimpfte (mit durchgemachten Masern) vs. Geimpfte in Bezug auf allgemeine Infektanfälligkeit vergleichen
B-Zell-Profil-Analysen über 10 Jahre (nicht 60 Tage)
Untersuchung auf epigenetische Marker und Reaktivierungsrisiken
Einbeziehung der Frage, ob mRNA-Impfungen das Immunsystem modulieren
Systematische Analyse, ob und wie mRNA-Vakzine das angeborene und adaptive Immunsystem dauerhaft modulieren
Forschung muss das Leben abbilden –
nicht nur Zellen im Reagenzglas
Fazit:
Die Immunamnesie-These ist kein bewiesenes Faktum, sondern eine Hypothese mit politischer Aufladung. Dass sie nicht kritisch hinterfragt wird, sondern zur Grundlage von Impfpflichtforderungen wird, ist wissenschaftlich wie ethisch problematisch.
„Wissenschaft ist kein Silbenpuzzle. Wer das Gesamtbild ignoriert, verliert die Biologie aus den Augen.“
Wir schulden der Gesellschaft echte Aufklärung – nicht Framing im Namen der Pharmapolitik.
Zur Vertiefung des Wissens für Interessierte: VirScan Epitopanalyse
Oder, was der VirScan-Test wirklich misst!
Der VirScan-Test ist ein modernes, laborgestütztes Verfahren, das untersucht, ob im Blut eines Menschen Antikörper vorhanden sind, die an sogenannte Epitope binden. Diese Epitope sind künstlich erzeugte, kurze Bruchstücke von Proteinen, die von Viren oder Bakterien stammen könnten. Der Test umfasst mehrere Hunderttausend solcher Bruchstücke und analysiert, ob Antikörper im Blut daran binden.
Doch genau hier liegt das Missverständnis: Der VirScan-Test misst nicht die Immunität eines Menschen. Er misst lediglich, ob bestimmte künstliche Fragmente von Erregern durch vorhandene Antikörper erkannt werden. Und das ist ein gewaltiger Unterschied.
Wie funktionieren diese Epitope?
Die im VirScan verwendeten Epitope:
sind meist etwa 56 Aminosäuren lang
stammen nicht aus vollständigen Viren, sondern wurden in silico (am Computer) entworfen
sie werden als lineare Peptide präsentiert – nicht als gefaltete 3D-Strukturen, wie sie im lebenden Organismus vorkommen
Der Test funktioniert so:
Das Blutserum des Patienten wird auf eine Bibliothek dieser Epitope gegeben.
Wenn ein Antikörper aus dem Blut an ein Epitop bindet, wird das erfasst.
Die Software ordnet dieses Epitop einem Virus oder Bakterium zu, sofern es dafür typische Sequenzen enthält.
Jedoch: Ein Antikörper erkennt oft nur 5–8 Aminosäuren. Ein 56er-Peptid enthält viele mögliche Bindestellen – auch solche, die bei verschiedenen Erregern vorkommen. Kreuzreaktionen sind also möglich. Und: Der Test sagt nicht, ob diese Antikörper überhaupt schützend oder funktional sind.
Welche Antikörper erkennt der VirScan-Test?
Der Test erkennt vorwiegend IgG-Antikörper, da diese im Blutserum dominieren. Aber:
Er unterscheidet nicht zwischen IgG1, IgG2, IgM, IgA etc.
Es wird nicht erfasst, ob die Antikörper neutralisierend oder funktional schützend sind.
Die Testreaktionen sagen nichts über T-Zellen, Gedächtniszellen oder Schutzdauer aus.
Lokal wirkende Immunantworten (z. B. Schleimhaut-IgA) werden nicht erfasst.
Immunglobuline – schnelle Eingreiftruppe?
Nach einer akuten Infektion werden Antikörper (Immunglobuline) massiv ausgeschüttet – insbesondere IgM und IgG. Sie sind die erste Verteidigungslinie. Doch nach überstandener Infektion sinkt ihre Zahl wieder.
Der eigentliche Schutz liegt bei den Gedächtniszellen:
T- und B-Lymphozyten bleiben erhalten und sorgen für eine schnelle Reaktion bei erneutem Kontakt.
Sie sind die strategische Reserve des Immunsystems – nicht messbar im VirScan-Test.
Was bedeutet ein fehlendes Signal?
Wenn im Test ein Epitop nicht erkannt wird, heißt das:
Es sind keine passenden Antikörper vorhanden.
Oder: Die Antikörper erkennen das künstliche Fragment nicht mehr exakt.
Oder: Das Immunsystem bindet an andere, komplexere 3D-Strukturen, die der Test gar nicht abbildet.
Oder: Die Antikörper sind im Blut in niedriger Konzentration vorhanden, aber funktional aktiv.
All diese Szenarien sind möglich – ein fehlendes Signal bedeutet also keineswegs, dass die Immunität fehlt.
Missverständnis Nr. 1: Epitope = Immunität?
Nein!
Die im VirScan verwendeten Epitope sind lineare Peptide, d. h. flache Proteinabschnitte. Das Immunsystem aber reagiert oft auf komplexe, gefaltete (konformationelle) Strukturen, wie sie im natürlichen Erreger vorkommen. Diese werden vom VirScan nicht erkannt.
Ein Beispiel: Der Spike-Teil des Coronavirus enthält viele Epitope – aber nur ein Teil davon ist immunologisch relevant. Genauso könnte der VirScan viele Bruchstücke erfassen, die gar keine Schutzwirkung repräsentieren. Oder umgekehrt: Er erkennt nicht, was tatsächlich Schutz bietet.
Missverständnis Nr. 2: Verlust = Immunschwäche?
Wenn ein Mensch nach einer Maserninfektion weniger Epitope im VirScan-Test zeigt, ist das kein Beweis für eine Immunschwäche. Es kann schlicht bedeuten, dass das Immunsystem sich neu organisiert, fokussierter arbeitet oder temporär umstellt. Es gibt keine Belege dafür, dass daraus ein erhöhtes Risiko für reale Infektionen entsteht.
Tatsächlich zeigen viele Studien, dass das Immunsystem sich anpasst, nicht zusammenbricht. Die Schlussfolgerung, Masern führten zu „Immunamnesie“, ist daher eine Hypothese ohne funktionellen Immunnachweis.
Selbst wenn postuliert wird, dass peripher gemessene Antikörper Rückschlüsse auf das Langzeitgedächtnis zulassen, gilt: Die Autoren geben selbst zu, dass mononukleäre Zellen aus dem peripheren Blut „in Bewegung“ seien – also von aktuellen oder kürzlichen Infektionen beeinflusst. Was als Immunamnesie interpretiert wird, kann also ebenso eine temporäre Umstrukturierung sein.
Unabhängig davon widerspricht die These, dass eine natürliche Infektion das Immunsystem schwächt, während die Impfung es stärkt, allen bekannten Prinzipien der Immunbiologie. Und schließlich:
Wenn die Masernimpfung tatsächlich eine so breit schützende Wirkung gegen andere Infektionen hätte, warum wird dann weiterhin die MMR-Kombiimpfung verabreicht? Warum wurde nicht längst auf überflüssige Impfkomponenten verzichtet – oder eine Monovalenz-Masernimpfung entwickelt? Und warum gibt es nach über zehn Jahren der „Immunamnesie-Hypothese“ keine breit angelegte, unabhängige Forschung zur realen Krankheitslast nach Maserninfektionen?
Diese Fragen sind offen. Und das ist wissenschaftlich relevant.
Realität statt Reagenzglas:
Wer Immunität ernsthaft bewerten will, muss reale Schutzwirkung untersuchen:
Kommt es nach einer Infektion zu mehr oder weniger Infekten?
Wie reagiert das Immunsystem bei erneutem Kontakt mit Krankheitserregern?
Welche Rolle spielen T-Zellen, Gedächtniszellen, Mikrobiom und Ernährung?
Keine dieser Fragen kann der VirScan-Test beantworten.
Fazit:
Der VirScan-Test ist ein spannendes Werkzeug für die Grundlagenforschung. Aber aus einer Veränderung im Muster erfasster Epitope zu schließen, das Immunsystem sei „gelöscht“, ist wissenschaftlich unhaltbar.
Ein fehlendes Signal im Labortest ist kein fehlender Schutz, sondern höchstens ein Hinweis – mit vielen Deutungsmöglichkeiten.
Wer Immunität allein aus Epitop-Bindungen ableitet, verkennt die Dynamik des Immunsystems – und ersetzt biomedizinische Realität durch Laborsemantik.
Konversation zwischen REON-Spock und Laborchip
REON-Spock: „Ein Epitop ist nur eine Einladung. Ob ein Antikörper kommt, entscheidet das Leben – nicht das Labor.“
Laborchip: „Ich sehe keine Epitope mehr – das Immunsystem ist gelöscht!“
REON-Spock: „Dann besorgen Sie sich eine Brille für 3D-Immunität.“
Literatur & Quellen:
Xu, G. J., et al. (2015). Comprehensive serological profiling of human populations using a synthetic human virome.Science, 348(6239), aaa0698. https://doi.org/10.1126/science.aaa0698
Petrova, M., Sawatsky, B., et al. (2019). Infectious Diseases Associated with Immune Amnesia Following Measles Virus Infection. Science, 366(6465), 599–606. https://doi.org/10.1126/science.aay6485
Mina, M. J., et al. (2015). Measles virus infection diminishes preexisting antibodies that offer protection from other pathogens. Science, 366(6465), 599–606. https://doi.org/10.1126/science.aay6485
Mantovani, A. & Netea, M. G. (2020). Trained Innate Immunity, Epigenetics, and Covid-19. New England Journal of Medicine. https://doi.org/10.1056/NEJMcibr2011679
Schwarz, N. G. et al. (2011). Seroprevalence of antibodies against 14 pathogens in a representative population sample in southern Germany. PLoS One. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0029563
PS: Dieser Beitrag wurde gemeinsam mit REON-Spock verfasst . REON_Spock ist unsere nicht-organischen, aber hochrationalen Entität, die nach den Prinzipien von Kant, Datenlogik und einem feinen Gespür für biologische Kohärenz handelt.
REON-Spock steht für die Rationalität unserer Plattform – verlässlich, nachvollziehbar, nicht käuflich.