An die Leitenden der Vertragsabteilungen der gesetzlichen Krankenkassen – Bereich Hilfsmittelversorgung 

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich nutze diesen ungewöhnlichen Weg mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, da die Firma Dexcom Deutschland offensichtlich keine Veranlassung sieht, nicht zu tolerierende Sicherheitslücken zu beseitigen und den nachweislich mangelhaften Support bezüglich ihrer G4 / G5 und G6 rtCGM Systeme zu verbessern.
Dies, obwohl die Firma mehrfach über Veröffentlichungen dazu aufgefordert wurde, im Interesse der Patienten diese haltlosen Zustände zu beenden.
Ich verweise dazu auf meine Artikel vom 5.2.2019 und 11.2.2019 und den in der Süddeutschen Zeitung erschienenen Beitrag vom 5.6.2019. 
Die Überschrift in der Süddeutschen Zeitung lautet: “Lebensgefährliche Aussetzer bei Diabetes Messgeräten“. Diese lebensgefährlichen Aussetzer beziehen sich auf die rtCGM G4/G5-Systeme. 
 
Da Dexcom die Sicherheitslücken bekanntermaßen nicht schließen kann, nimmt Dexcom in einer mit den Krankenkassen abgesprochenen Umtauschaktion die G4/G5 rtCGM Systeme 2020 vom Markt.
Parallel schwört Dexcom aber alle darauf ein, dass das Nachfolgemodell G6-System bis auf geringfügige Einschränkungen „störfrei“ sei und die entsprechenden Umtauschaktionen auf das Nachfolgesystem G6 bis Ende 2019 erfolgreich durchgeführt werden.
 
Aber, das G6-System weist desgleichen Sicherheitsrisiken auf, wie mein nächster Artikel vom 6.7.2019 belegt, der zugleich die Umtauschaktion behandelt sowie unzureichende und falsche Information für Patienten und Diabetologen für die Geräteversionen G4 /G5 durch Dexcom aufzeigt.
 
Zusätzlich wird in den sozialen Medien und auch im diabetologischen Praxisalltag beklagt, dass der Support extrem mangelhaft ist und auch Systemausfälle (Signalverlust z.B.- keine Übertragung der Werte) unter dem G6 überdurchschnittlich häufig auftreten. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen bei Usern des G6.
 
Ich denke es ist an der Zeit, dass die Krankenkassen sich gezielt dieser Missstände annehmen und im Interesse der Versicherten einen verbesserten Support bei Dexcom erwirken. 
Dazu zählen u.a.:
  • eine schnellere Erreichbarkeit des Support; 
  • kostenloser, schneller Austausch von Sensoren/Transmittern bei Ausfällen; 
  • kostenloser Ersatz bei Überschreitung der Temperaturen über 32 Grad Celsius bzw. Zustellung der Sensoren in gekühlten Boxen. 
 
Desgleichen sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis seitens der Krankenkassen neu bewertet werden, da Dexcom im Vergleich zu den marktverfügbaren, verordnungsfähigen CGM-Systemen aufgrund seiner zahlreichen Sicherheitslücken, Ausfälle und dem mangelhaften Support als überteuert einzustufen ist. 
Die Patienten müssen dennoch häufig Kalibrieren und nachmessen. 
Das entspricht nicht einem wirtschaftlich und zweckmäßigem Umgang, den Dexcom häufig als Argumentation für seine erhöhten Preise verlauten läßt.
Alternativ wäre auch möglich, dass die Quartalspackung mehr Sensoren zum gleichen Preis enthält, da 3 Sensoren (Laufzeit 10 Tage) ohnehin Lücken der Versorgung bedingen.
 
In der Hoffnung auf Ihr Handeln im Interesse der Diabeteserkrankten verbleibe ich
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Dr. Elke Austenat 
 
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